"Schmuck ist viel größer als wir denken"


Unter dem Motto "Schmuck ist viel größer als wir denken" versuchen wir, weit über die Grenzen unserer Szene hinausgreifen, gerade auch, weil wir sie als zu introvertiert/ isoliert erleben. Mag sein, dass Schmuck etwas ganz Eigenes ist, aber wenn das auch heißt, sich in Vermarktung und Öffentlichkeitsstrategien nur unabhängig zu bewegen, dann landet man leicht in einem Niemandsland. In dieser Hinsicht soll eine Podiums-diskussion mit SchmuckgaleristInnen stattfinden, neue Galerien/Initiativen werden vorgestellt.

Dabei hat Schmuck ja ein ungeheures Potential, am globalen Image-Diskurs teilzu-nehmen, die Fantasien von der Erscheinung des Menschen mitzugestalten, sei es alltäglich, in Form von seriell und für Labels produzierten Designs, oder in radikalen Inszenierungen für aufwendige Catwalk-Shows.

Dementsprechend werden wir Schmuckmacher zu einem Statement einladen, die in diesem Bereich Erfahrung haben wie Shaun Leane, der seit Jahren für Alexander Mcqueen's Shows Schmuck und Accessoires macht, auch Mode-Designer, Stylisten, Journalisten und Autoren wie Ted Polhemus, der in zahlreichen Büchern wie "Stylesurfing", "Streetstyles" und "The Customized Body" über Streetwear und Subkulturen publiziert hat. Wir hoffen auch noch auf die Zusage eines prominenten Theoretikers im Bereich Mode/Alltagskultur.

Andererseits wollen wir viel genauer die Relation von Schmuck zur "hohen" Kunst analysieren, weil doch das Selbstbild vom Schmuckkünstler ein attraktives und durch akademische Ausbildung nahegelegtes ist. Wie ist das mit der Autonomie des Werks gegenüber der Anwendung durch eine/n TrägerIn, der praktischen Funktionslosigkeit gegenüber Kleidung und Produktdesign? Wie weit reicht das Modell von Zeichen-Bedeutung, wohin führen ironische Disztanz und Verweigerung, Anti-Ästhetiken....?

Wir sind stolz darauf, dass wir mit diesen Fragen Jan Hoet, künstlerischen Leiter der Dokumenta 9 und Direktor des gerade entstehenden Museums MARTa Herford, zur Teilnahme an unserem Symposium gewinnen konnten.

Der Grazer Schmuckmacher Wolfgang Rahs wird unter dem Blickwinkel Schmuck als Kunst bzw. Kunst über Schmuck eine seiner spektakulären Performances rund um Schmuck am Zimmerhof inszenieren.

Das Symposium findet vom 19. bis zum 22. Juni 2003 am Zimmerhof in Bad Rappenau statt. Das konkrete Programm wird in den nächsten Wochen auf dieser Website zu finden sein. Für Fragen stehen wir unter den unten genannten Adressen zur Verfügung. Wir hoffen, Euch alle im Juni am Zimmerhof zu treffen!